Dr. Alban

Dr. Alban ist ein schwedischer Musiker nigerianischer Abstammung, der in den 1990er Jahren mit seinen Kompositionen im Stil von Eurodance, Reggae und Hip-Hop bekannt wurde. In seiner Musikkarriere ist er unabhängig von Produzenten, denn er besitzt sein eigenes Plattenlabel, Dr-Records. Er hat weltweit rund 16 Millionen Tonträger verkauft und ist vor allem für seinen berühmten Hit „It’s My Life“ aus seinem Album „One Love“ von 1992 bekannt. Dr. Alban ist nach wie vor ein gefragter Mann im Showgeschäft und ein häufiger Gast bei Retro-Veranstaltungen.

Alban Uzoma Nwapa, bekannt unter seinem Künstlernamen Dr. Alban, wurde am 26. August 1957 in der kleinen Stadt Oguta in Nigeria geboren. Die Familie hatte zehn Kinder, aber dank seines Vaters, der als Zahnarzt arbeitete, waren sie nicht arm. Nwapa senior träumte davon, dass seine Erben eine gute Ausbildung erhalten und später eine berufliche Laufbahn einschlagen könnten. Alban besuchte den nigerianischen Zweig des Christ The King College, wo er Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Theologie studierte.

Der energiegeladene junge Mann fühlte sich zur Musik hingezogen, aber er betrachtete die Kreativität nicht als zukünftigen Beruf. Musik war für Alban nur ein faszinierendes Hobby. Er liebte es, Songs des nigerianischen Multiinstrumentalisten Fela Kuti und des Popmusikers James Brown zu hören, aber dem Beispiel seines Vaters folgend, beschloss er, Zahnarzt zu werden. Er las medizinische Fachliteratur und erkannte, dass er das sonnige Afrika verlassen und ins Ausland gehen musste, um ein Medizinstudium zu absolvieren.

Alban entschied sich für ein Studium in Schweden und reiste ins kalte und regnerische Stockholm, um das Karolinska-Institut, eine der größten medizinischen Universitäten Europas, zu besuchen. Um sein Studium aus eigener Kraft zu finanzieren, nahm Alban einen Job als DJ im beliebten Nachtclub Alphabet Street an. Der charismatische dunkelhäutige Mann war froh, einen neuen Job zu haben, und nach dem Studium tauchte er gerne in das Nachtleben der schwedischen Hauptstadt ein. So wurde die Musik für den jungen Mann von einem Hobby zu einem Mittel, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Bald wurde Albans Name unter den Stammgästen der schwedischen Diskotheken und Partys bekannt. Die kreative Natur des jungen Mannes machte sich bemerkbar – er begann, seine eigenen Kompositionen aufzunehmen und spielte diese Aufnahmen oft auf Tanzpartys vor. Gleichzeitig zeigte Alban sein Gesangspotenzial und sang zu eigenen und fremden Platten mit. Trotz der hohen Arbeitsbelastung hatte er keine Probleme mit seinem Studium. Außerdem schloss der talentierte Nigerianer das Institut mit Auszeichnung ab, bekam eine Stelle als Zahnarzt in einer der Kliniken und behandelte drei Jahre lang die Zähne der Patienten.

Albans Traum wurde wahr – er wurde ein guter Zahnarzt, genau wie sein Vater. Tagsüber behandelte der zukünftige Dancefloor-Star reiche Patienten, und nachts spielte er weiter Musik in den Clubs der Hauptstadt. Das verdiente Geld ermöglichte es ihm, gut zu leben, aber Alban nahm seine musikalischen Erfahrungen immer noch nicht ernst. So ging es drei Jahre lang weiter, bis 1990 ein schwedischer DJ, Musikproduzent und Komponist Denniz PoP, ein Vertreter des Plattenlabels SweMix, auf den fähigen Mann aufmerksam wurde.

Denniz PoP spielte im späteren Leben des jungen Mannes eine entscheidende Rolle – er verhalf Alban zu einem lukrativen Plattenvertrag und zur Aufnahme seiner Debütsingle Hello Africa, die trendige Tanzmusik mit afrikanischen Ethnomelodien verband. Damit zollte der junge Mann seinen nigerianischen Wurzeln Tribut. Die schwedische Rap-Sängerin marokkanischer Herkunft Leila K. war an den Aufnahmen der Single beteiligt. Hello Africa brach alle Rekorde – sie erreichte Platz 2 in Deutschland und die Spitze der Charts in Österreich.

Das gleichnamige Album mit der Titelsingle wurde noch im selben Jahr veröffentlicht. Hello Afrika (The Album) erreichte die Top Ten in Schweden, der Schweiz, Finnland und Österreich. Das Album enthielt weitere Songs, die zu Hits wurden – „No Coke“ und „U & Mi“. Das Album verkaufte sich millionenfach. Es war ein großer kreativer und kommerzieller Erfolg für den aufstrebenden Sänger. Alban behielt seinen Namen als Künstlernamen, fügte aber als Zeichen des Respekts für seine medizinische Ausbildung die Abkürzung Dr. hinzu. Die ganze Welt erkannte den neuen Star – Dr. Alban.

Seine Karriere als Zahnarzt war zu Ende. 1992, zwei Jahre nach seinem hochgelobten Debüt, veröffentlichte Dr. Alban sein zweites Album One Love, das den Höhepunkt seiner Karriere darstellte. Das Album verkaufte sich über 1,6 Millionen Mal. Es enthielt die berühmte Single It’s My Life, die die Charts in Deutschland, Österreich, Schweden, dem Vereinigten Königreich und anderen europäischen Ländern anführte. Auch die Singles “One Love“ und „Sing Hallelujah“ waren in Europa erfolgreich. Seitdem werden die Hits von Dr. Alban in Nachtclubs und bei Radiosendern in aller Welt gespielt.

In der Folge wurde der Song It’s My Life immer wieder neu aufgelegt. Er wurde zur „Visitenkarte“ der Künstlers und zu einer wahren Hymne der Freiheit und Unabhängigkeit. Die Single wurde in einem TV-Werbespot für Tampax-Tampons, im Bollywood-Film Baazigar von 1993 und in vielen anderen Werbespots und Filmen verwendet. Mitte der 90er Jahre gründete Alban sein eigenes Plattenlabel, Dr. Records, unter dem er alle seine neuen Platten veröffentlichte, angefangen mit Born in Africa. Dr. Alban hat auch Künstler wie La Cream und Daddy Showkey produziert.

Heute ist der Name Dr. Alban in aller Munde. Sein Werk ist immer noch modern, stilvoll und aktuell. Seine Hits werden immer noch in den Diskotheken gespielt, sie sind zu Klassikern der Tanzmusik geworden. Doch Albans Lieder sind nicht nur „Musik für die Füße“. In seinen Kompositionen macht Dr. Alban die Öffentlichkeit auf globale Probleme wie Armut, Drogensucht, Rassismus und politische Spaltung aufmerksam. Der Musiker wurde einst Botschafter eines schwedischen Anti-Drogen-Unternehmens und veröffentlichte den Song „No Coke“.

Gegenwärtig sieht Dr. Alban trotz seines fortgeschrittenen Alters gut aus und führt einen gesunden Lebensstil. Starke alkoholische Getränke und Tabakwaren lehnt er kategorisch ab. Der Veteran des Showbusiness glaubt, dass der Sinn des Lebens in Freunden, der Familie und einem guten Schlaf liegt. Mehrmals im Jahr kommt der Musiker in seine Heimat Nigeria, wo er sich von den Alltagssorgen erholen und „austoben“ kann. Und natürlich schwelgt Dr. Alban auch gerne in Erinnerungen an alte Zeiten – er nimmt gerne Einladungen an, das Publikum mit seinem unsterblichen Hit It’s My Life! zu erfreuen.

 

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